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Das Grüne Schloss
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E-book180 pagine2 ore

Das Grüne Schloss

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Info su questo ebook

Was, wenn die Realität, wie wir sie erleben, nur in unserem Kopf existiert?
Das ist die Geschichte von Aryan, er erzählt seinen Start in dieses Leben, der alles andere als schön war.
Nach dem Tod seiner Mutter wurde er von einem alten Mann gefunden und hatte mit ihm seine Kindheit verbracht.
Als er 9 Jahre alt war, sind Christopher und Iris seine Pflegefamilie geworden. Aryan ist nicht wie alle anderen Kinder.
Er hat ein Fragentagebuch:

„…Wo ist da die Freiheit, selbst zu entscheiden, was man als Kind machen will? … Aber ist das alles? Nur um einen Beruf zu haben, sollten wir viele Jahre in einem komischen Betonkasten verbringen? …
„…Wissen Sie… ich habe mir das ganze Jahr angeschaut und ich frage mich, wann steht auf dem Schulplan, dass man Kind sein darf?“
…Warum brauchen wir einen Körper, wenn wir nach dem Tod dann ohne Körper auskommen?“
„…Nun ja, wenn ich ein Architekt wäre und das Ganze gebaut hätte, ich fände es Platzverschwendung, wenn dieser riesige Raum nur für uns Menschen wäre. Unser Planet ist sehr klein in Relation zu all den Sternen, die da draußen sind…“.

Christina Hartmann, wurde am 23.12.1980 in Rumänien geboren. Als sie 11 Jahre alt ist, zieht sie mit ihrer Familie nach Deutschland. Seit damals schreibt sie. Schon als Kind interessiert sie sich für die Medizin und Natur. Noch als sie klein war, begleitete sie ihren Opa oft in die Wälder Rumäniens, wo er ihr die Pflanzenwelt und Kräuter erklärte. Heute ist sie Heilpraktikerin und Mutter. Sie ist die Autorin des Gedichtbuchs „Von Herzen zu Herzen“ und des Kochbuchs „Delicious and Vegan“.
 
LinguaItaliano
Data di uscita31 ott 2020
ISBN9791220105170
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    Anteprima del libro

    Das Grüne Schloss - Christina Hartmann

    Hartmann

    Kapitel 1

    Der alte Mann

    Mein Name ist Aryan. Mein Start in dieses Leben war alles andere als schön. Meine Mutter starb bei der Geburt. Sie war zu jung und ich war ihr einziges und allererstes Kind. Mein Vater, dessen Namen ich nicht kenne, zieht immer noch um die Welt und sucht ein Zuhause. Ein alter Mann fand mich, nahe an einem Baum liegend, neben dem Körper meiner Mutter. Er zog mich auf und gab mir alles was er hatte. Er war ein guter Mensch. Dennoch änderte seine Güte nicht das Verlangen, das tief in mir wuchs nach mehr Wissen, und die Liste der Fragen wurde immer länger. Der alte Mann bemühte sich, mir seine Sicht des Lebens zu zeigen, doch dies stillte meinen Wissensdurst nicht.

    Wie jeden Tag ging ich zu Schule, da erklärte mir der alte Mann folgendes:

    „Die Welt da draußen will, dass du zu funktionieren lernst, doch wie man lebt und das Leben wahrhaftig fühlt, wird sie dich nicht lehren. Du bist keine Marionette, Aryan, du bist viel mehr als dir beigebracht wird. Die Wahrheit wirst du eines Tages selber finden müssen, tief in dir drin."

    Ich dachte immer, er wäre alt und würde spinnen. Deshalb ließ ich ihn reden, ohne Widerworte zu geben. Er war schon ziemlich alt, doch nie verschwendete ich nur einen Gedanken daran, dass er mal diese Welt verlassen könnte.

    Die Schule lag in einem nahegelegenen Städtchen, doch ich fand keinen Gefallen am Unterricht. Er war öde und ich freute mich jedes Mal, wenn er zu Ende war und ich schnellst möglich zum alten Mann, der in ein Häuschen im Wald lebte, zurückkehren konnte. Es war sehr schön bei ihm, er zeigte mir unglaublich viele Dinge. Sein Haus war perfekt gelegen mitten von dieser grünen Idylle umgeben an einem kleinen Bach. Es war dementsprechend friedlich hier. Ich hatte keine Sorgen, warum denn auch? Er sagte mir, das Beste in seinem Leben wären seine Frau und ich gewesen. Er hätte zwei Menschen lieben dürfen, was wolle man mehr? Seine Frau wäre vor Jahren gestorben und er wäre noch hier. Er hätte nicht gedacht, ohne sie leben zu können, und an dem Tag als er sie zu Grabe trug, hätte er mich gefunden. Er hätte sofort gewusst, dass es seine Pflicht wäre, mich großzuziehen. Als hätte das Universum entschieden, dass eine Seele ginge und eine andere käme. Er wäre in seinem Leben ein Schreiner gewesen und würde deshalb im Wald wohnen, dort wäre er zu Hause, offenbarte er mir. Er sprach zu den Tieren und Pflanzen, ja selbst zu den Bäumen, weil sie eine Seele hätten, die dürften wir nie mit den Füßen treten. Ich war zu klein, um zu verstehen, welche Macht seine Worte hatten und welche Weisheit dahintersteckte.

    Viele sahen ihn als einen Verrückten an, doch keiner bemühte sich, ihn wirklich kennenzulernen. Als er noch berufstätig gewesen war und der Gesellschaft hatte dienen können, da war es gut gewesen und man hatte ihn beachtet, doch aus reinem Eigennutz und nicht aus Höflichkeit oder weil man ihm begriff. Ich hatte zum Teil Mitleid mit ihn, denn er kam mir einsam vor. Andererseits hatte ich nie das Gefühl, er wäre es. Er zeigte mir, wie man Holz hackt und ich schaute ihm bewundernd zu. Obwohl es eine schwere Arbeit war, sah es bei ihm leicht und locker aus, als würde er in diesem Augenblick eins werden mit der Tätigkeit. Er erzählte sehr vieles, was ich nie begriff, doch er war nie enttäuscht, weil ich nicht verstand, wovon er immer redete. Aus meiner Perspektive als kleines Kind wusste er ziemlich viel, obwohl er selbst nicht lange zur Schule gegangen war.

    „Woher weißt du so viel?", fragte ich ihn eines Tages.

    „Die Antwort wird dir im Moment nichts bringen, befasse dich noch nicht damit, du wirst den Weg schon finden, der dir die Antwort liefert." Er spürte wohl, dass mein Wissendrang mich eines Tages selbst zur Wahrheit führen würde.

    Bei allem was er tat, sah er so friedlich aus, dass ich manchmal dastand und ihn anschaute. Dabei sah er aus, als würde er mit seiner Arbeit verschmelzen.

    Der Weg zur Schule war lang, doch sehr friedvoll und führte durch Wald und Wiesen. Bis ich das Städtchen erreichte, kam ich auch an alten und neuen Häusern vorbei, und es faszinierte mich, ihre kleinen blühenden Gärten oder mit Blumen geschmückte Balkone zu sehen. Es sah wunderschön aus. Auf dem Nachhauseweg entströmte aus den Häusern der Duft von frisch gekochtem Essen, manchmal auch von Plätzchen und Kuchenduft.

    Die Schule war nicht wirklich aufregend, und manchmal gab es Streit. Die Kinder fanden immer einen Grund sich zu prügeln. Ich hielt mich aus allem raus und blieb Beobachter der Auseinandersetzungen. Die Lehrer schienen im Unterricht immer dasselbe Band abzuspulen, denn sie gaben jedes Jahr immer nur dasselbe von sich, sodass ich mich fragte, ob sie überhaupt noch am Leben wären. Kaum einer, der versuchte, uns mitzureißen oder zu begeistern. Sie taten ihre Arbeit und schienen manchmal in ihrer eigenen Welt gefangen zu sein.

    Ich war kein aufmüpfiges Kind, noch störte ich den Unterricht, doch öfters war ich unhöflich oder in Gedanken nicht ganz da. Ich hielt mich aus Streitigkeiten heraus. Ich war sowieso der Kleinste unter den Jungen. Doch eines Tages kam einer meiner Klassenkameraden zu mir und plauderte, nur um mich zu provozieren:

    „Du wirst genauso enden wie der alte Mann: verrückt, einsam und verlassen in den Wäldern. Sogar deine eigene Mutter wollte dich nicht und starb lieber, als bei dir zu bleiben."

    Ich merkte, wie in mir die Wut emporstieg, etwas, das ich von mir noch gar nicht kannte. Dann fand ich mich mitten in einer Prügelei wieder. Die Lehrerin kam hinzu und trennte uns, zwei Streithähne. Wir bekamen bis zum folgenden Tag eine Straffarbeit auf. Ich lief mit einem blauen Auge nach Hause und hatte Angst, dass der alte Mann mich schlagen würde und ich heulen würde. Der Rückweg schien mir an diesem Tag ganz und gar nicht mehr schön zu sein. In mir fühlte ich nur Wut und zugleich die Angst, der alte Mann würde mit mir schimpfen. Ich konnte nicht mehr denken, meine Beine zitterten und mein Verstand verfing sich wie in einem Netz, sodass ich keinen klaren Kopf mehr hatte. Das Häuschen kam immer näher, und an der Tür angelangt, zögerte ich eine Weile, bis ich über die Schwelle trat und mich langsam auf den alten Mann zubewegte. Er sah mich an und äußerte kein Wort.

    „Lass uns erst einmal zu Tische gehen und essen, danach erzählst mir die ganze Geschichte."

    Er versorgte mein blaues Auge, trug eine warme Suppe auf und half mir später bei der Straffarbeit. Meine ganze Angst war also unnötig gewesen, denn nichts, was ich befürchtet hatte, geschah.

    Daher war meine Neugier groß und ich fragte deshalb den alten Mann:

    „Warum tust du das und handelst nicht wie alle?"

    Er schaute mich an und betonte: „Ich bin nicht alle, und was bringt es dir, durch Strafe lernst du nichts. Wofür sollte ich dich bestrafen?".

    Er wollte nur den Grund für den Streit wissen. Ich fing an ihm das Motiv zu erläutern, warum ich zugeschlagen habe. Ein Klassenkamerad hätte die Äußerung gemacht, ich würde eines Tages vielleicht enden wie er und dass meine Mutter mich nicht geliebte hätte und loswerden wollte.

    „Was wäre daran schlimm, zu werden wie ich?"

    „Ja, eben nichts, erwiderte ich, „doch er denkt, dass du verrückt und einsam bist hier im Wald und das machte mich wütend!

    „Was der Junge über deine Mutter gesagt hat, stimmt nicht. Lass dir nie etwas dergleichen einreden!", meinte der alte Mann und sah mir dabei tief in die Augen. „Menschen können grausam sein und Dinge von sich geben, ohne zu überlegen, nur um den anderen zu verletzen, weil sie selbst in irgendeiner Weise verletzt sind. Es ist schwer, in einer solchen Situation die Oberhand zu bewahren und anders zu antworten, als die Frage nahelegt. Lass mich dir ein Beispiel geben:

    Schaue dir diesen Wald an. Was siehst du?"

    Ich überlegte. „Ich sehe Bäume, Sträucher, den Bach."

    „Wenn der Wind seine Wut über den Wald ausbreitet, antwortet er mit Wut zurück? Schmeißt er selbst seine Äste umher?", gab der alte Mann zu bedenken. „Was ist mit der Sonne oder dem Regen? Nicht immer zerstören sie nur, sondern erschaffen auch zugleich mit der Zerstörung. Sonne und Regen lassen wachsen und gedeihen.

    Versuche, nie mit gleicher Waffe zu antworten, und du wirst ein besserer Mensch sein als deine Mitschüler."

    „Aber ist das nicht Schwäche", fragte ich skeptisch.

    „Oh nein lieber Aryan, das ist Stärke! Mein liebes Kind, du sollst dem, was andere sagen, nicht so viel Wert beimessen. Höre auf dein Herz, es wird dir den Weg schon zeigen."

    Ich wusste nicht, wie er das meinte und was mein Herz mit dieser Sache zu tun hatte. Ich war doch wütend gewesen, und das hatte ich eher im Magen gespürt…, aber mein Herz? Nun ja, es hatte wohl schneller geschlagen, aber doch nur, weil der Junge viel größer war als ich. Ich dachte mir, der alte Mann wüsste, was er mir beibringen wollte, doch jetzt verstand ich es mal wieder nicht.

    Er sah mein verdutztes Gesicht und fragte: „Aryan, lasse die anderen nur schwätzen, kümmere dich jetzt lieber um das Holz für den Ofen." Bekümmert ging ich hinaus. Als ich das Holz spaltete, bemerkte ich gar nicht, dass ich mich am Finger schnitt. Als ich das Bündel hereinbrachte, sah der alte Mann, dass ich blutete, und schüttelte den Kopf.

    „Du kleiner Dusele, was hast du nur gemacht, wo warst du mit deinen Gedanken?"

    Er versorgte die Wunde mit einem Pflaster und wurde ganz traurig.

    „Ich bin schon sehr alt, das weißt du selbst. Die Reise wird für mich bald zu Ende sein und leider wird die Zeit zu kurz sein, um dir alles beizubringen. Du musst lernen, auf dich selbst aufzupassen, verstehst du? Egal was geschehen mag, vergiss nicht, dass ich nie ganz weg bin. In deinem Herzen lebe ich ewig mit dir vereint. Und du hast ein reines Herz, das wird dich im Leben auf dem richtigen Weg halten."

    Mir liefen Tränen über das Gesicht. Er nahm mich in die Arme und hielt mich fest. Er war mir so nah, dass ich mir keine Welt ohne ihn vorstellen wollte. Seine tröstenden Worte linderten meinen Herzschmerz nicht. Ich wollte, dass er mir noch ewig zur Seite stünde, um mir alles im Leben zu zeigen. Doch er spürte wohl, dass bald die Zeit kommen musste, da er mich diese Welt allein erkunden ließe.

    „Doch, du musst

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